Blogbeitrag in Allgemein
Let it match
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Let it match
Es ist in den vergangenen Monaten ein wenig ruhig um das Projekt geworden. Das hatte verschiedene Gründe, aber einer davon ist ein sehr erfreulicher: Johannes hat sich eingegraben, stundenlang programmiert und über 3.000 Zeilen neuen Code erstellt. Mit dem Ergebnis… nun ja, sagen wir – wir sind unserer Vision wieder ein deutliches Stück näher gekommen. Let it match.
Als wir mit dem Projekt gestartet sind, hatten wir nur eine Frage: Warum ist es eigentlich so kompliziert, Nachfolger:innen für Landarztpraxen zu finden. Zwei Jahre später haben wir viele Antworten und einen Plan: Wir müssen nur möglichst viele Praxen und InteressentInnen finden, schauen was diese bieten und brauchen um dann die am besten Passenden miteinander verbinden.
Wie soll das gehen?
Wir müssen diese komplexen Fragen zunächst in Datenform herunterbrechen. Viele Punkte lassen sich eindeutig oder zumindest tendenziell in vergleichbare Werte bringen um diese dann mathematisch miteinander vergleichen zu können. Klingt kompliziert? Hier der Versuch, diesen durchaus komplexen Prozess einmal herunterzubrechen:
Zunächst fragen wir unsere InteressentInnen, was ihre Bedürfnisse sind. Welche Bundesländer kommen in Frage, welche Fachgebiete, wie sieht es mit Kindern und Infrastruktur aus. Wir interessieren uns sonst nur wenig für die Person, ein Name, ein Geschlecht oder sonstige Angaben zur Person müssen nicht gemacht werden.
Gleichzeitig erheben wir bei der Eingabe von Profilen Daten über die Praxen. Dabei erfährt unser System dann, wo diese liegen, welche Fachgebiete es gibt und wie groß die Praxis ist. Informationen über Infrastruktur und andere Themen fragen wir bei der/dem BürgermeisterIn des umgebenden Ortes ab. Informationen vom Kreis beim dazugehörigen Kreis. Je mehr wir über eine Kombination aus Praxis, Kreis und Ort wissen, desto besser.
Let it match!
Und dann brauchen wir nur noch auf unseren neuen Zauberknopf drücken und das System rechnet basierend auf den eingegebenen Daten in Sekundenschnelle aus, welche InteressentInnen zu welchen Praxen passen. Hierbei werden verschieden Faktoren gegeneinander gestellt:
- Wo ist die Praxis und wo will der bzw. diejenige hin?
- Passt das aktuelle Fachgebiet?
- Passt der Ort zum Suchenden?
Aus vielen Faktoren berechnet sich ein Score, der darüber entscheidet, wie gut ein Match ist. Dann werden die besten Matches einer Praxis in automatisch generierten Mails mitgeteilt. Wir schicken eine E-Mail mit Informationen zu Praxis, Gemeinde, Ort, Förderprogrammen und Möglichkeiten der Kontaktaufnahme an den Interessenten.
Und dann?
Wir möchten auf den Prozess der Praxisübergabe keinen Einfluss nehmen. Wir können also nur die Kontaktaufnahme zur Verfügung stellen und fragen später nach, ob das Match gepasst hat. Je mehr und je bessere Daten wir haben, desto treffsicherer wird das System.
Und damit kommen wir leider auch zur größten Schwäche unseres Ansatzes: Die Startphase, in der wir uns nach wie vor befinden, ist sehr mühsam. Die Anbieter (Praxen, Kreise und Gemeinden) müssen wir in mühevoller Arbeit beknien, ein Profil zu eröffnen und die NachfragerInnen finden derzeit einfach noch nicht genug Angebote bei uns.
Bitte helft uns!
Auch wenn Ihr nicht zur direkten Zielgruppe gehört, so kennt Ihr vielleicht ÄrztInnen, GemeindevertreterInnen, BürgermeisterInnen, KreisvertreterInnen, Mitglieder der ärztlichen Selbstversorgung oder PolitikerInnen. Auch JournalistInnen oder Interessenvertretungen können helfen. Gemeinsam können wir genug Leute mobilisieren und dafür sorgen, dass die Versorgung mit ÄrztInnen auf dem Land ein bisschen besser wird.
Kontakte, Hinweise, Kritik und Lob schickt Ihr am besten an info@landarzt-sein.de. Wir danken Euch sehr und wünschen uns allen eine ruhige und hoffentlich coronafreie Weihnachtszeit.
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