Blogbeitrag in Allgemein
MFA Mangel – wenn wichtige Fachkräfte fehlen
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MFA Mangel – wenn wichtige Fachkräfte fehlen
MFA Mangel. In diesem Beitrag legen wir den Fokus bewusst auf die Menschen, ohne die kein:e Ärzt:in eine Praxis führen könnte. Meistens haben die Patientinnen und Patienten mehr Kontakt zu ihnen als zum Arzt oder zur Ärztin selbst. Sie sind im großen Maße am Erfolg oder Misserfolg einer Praxis beteiligt. Sie sind oft einfühlsam und loyal, Organisationstalente und voller allgemeinem und auf die Praxis spezifiziertem Fachwissen. Als gute Seele werden auch die ein oder anderen Launen der Ärzte aufgefangen, damit der Patient gerne wiederkommt. Nicht selten begleiten Medizinische Fachangestellte einen niedergelassenen Arzt oder eine niedergelassene Ärztin ihr ganzes Berufsleben. Hier kann mit Fug und Recht von einer Berufung und nicht von einem einfachen Job gesprochen werden. Ein enorm wichtiger Beruf und trotzdem oder gerade deswegen fehlen bundesweit immer mehr Medizinische Fachangestellte und das in allen fachärztlichen Bereichen. Aber woran liegt das und was sind die Folgen?
MFA Mangel – wenn wichtige Fachkräfte fehlen
Vor allem in Bayern ist die Lage sehr angespannt. Hier bekommen Praxen immer größere Probleme, MFA zu finden und einzustellen. Immer öfter müssen Praxisinhaber:innen ihre Praxen deshalb aufgeben. Deutschlandweit kommen laut Bundesagentur für Arbeit auf 100 offiziell gemeldete Stellen, 102 Arbeitslose, vor 10 Jahren waren es noch 354 Arbeitslose. Eine weitere Schwierigkeit daran ist, dass der tatsächliche Mangel gar nicht offiziell erfasst werden kann. Offene Stellen müssen nicht zwingend an die Bundesagentur für Arbeit gemeldet werden, was zur Folge hat, dass vermutlich etwa nur ein Drittel der Stellen bekannt sind. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat im August 2021 eine repräsentative Studie veröffentlicht, wonach bei 5300 befragten Praxen etwa 15% ein verkürztes Angebot aufgrund von Personalmangel anbieten konnten. Über die Hälfte der Praxen geben an, dass die eigens ausgebildeten Fachkräfte in andere Berufe oder Kliniken abwandern. Mehr als zwei Drittel rechnen mit bleibenden Problemen in der Zukunft.
Was könnte helfen?
Zwei Beispiele, wie mit dem vorherrschenden und dem zukünftig entstehenden Mangel entgegenzuwirken zeigen wir euch aus dem hohen Norden und aus dem Süden. Im Kreis Schleswig-Flensburg haben sich 2019 mehrere Praxen zusammengeschlossen, um dem Arzt- und Angestelltenmangel entgegenzuwirken. Viel gebracht hat es allerdings nicht. Es waren nicht genügend MFA vorhanden, um dem Patientenansturm gerecht zu werden – und das war alles vor der Corona-Pandemie. Die Bayerische Landesärztekammer will zukünftig verstärkt für die Berufung der Medizinischen Fachangestellten werben. Strategisch sollen die Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildungen besser herausgestellt werden und die Bezahlung solle attraktiver werden.
Um kurz vom Fokus abzuweichen – was macht dieser Personalmangel mit niederlassungswilligen Ärztinnen und Ärzten? Wenn sich an der Situation nichts verändert, könnten hier auch Probleme aufkommen – gerade, wenn komplett neue Praxen eröffnet werden. Das Fazit von Ärztinnen und Ärzten könne der Verbleib in der Klinik sein.
Es muss sich vieles ändern. Das fängt bei der Wertschätzung durch die Ärzte und durch Patienten an, geht über veränderte Arbeitsbedingungen zu einer anderen Gehaltsstruktur. Vor allem muss der Beruf aber wieder attraktiver gemacht werden für junge Menschen, ohne Nachwuchs.
Übrigens bieten unsere Partner von MFA mal anders ein Karriereportal für MFA und ZFA an, das den Fokus auf genau diese verbesserten Arbeitsbedingungen legt. Schaut doch einmal vorbei.
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